Im Internet gibt es nichts, was es noch nicht gibt. Das gilt auch für die sozialen Medien. Hier den Überblick zu behalten, ist schwierig. Aber wer diese Medien für sein Unternehmen oder seine Dienstleistung nutzen möchte, muss keine hundertprozentige Abdeckung erreichen. Man sollte nur genau wissen, mit welchen Kanälen man was und wen erreichen kann. Denn die Social-Media-Welt wird immer komplexer. Besonders, da immer mehr Plattformen auf den Markt drängen. Die vielfältigen Optionen zur Kommunikation mit den Usern werden teilweise unterschätzt oder auch völlig falsch genutzt. Stetig wachsende Nutzerzahlen sprechen dafür, den jeweiligen Plattformen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Jedoch müssen Unternehmen nicht zwangsweise auf allen Plattformen vertreten sein, denn die Unternehmensauftritte leben von Authentizität. Daher an dieser Stelle ein kurzer, aber sicher nicht vollständiger Überblick.
Ungeachtet der jüngeren Skandale ist Mark Zuckerbergs Netzwerk bei der Altergruppe 50+ das beliebteste soziale Medium, allerdings verliert die Plattform bei Teenagern an Bedeutung.
Noch vor vier Jahren war Facebook in keiner Altersgruppe beliebter als unter Teenagern. Damals nutzten 89 Prozent der 14- bis 19-Jährigen das Netzwerk, mittlerweile sind nur noch 61 Prozent der Nutzer zwischen 14 und 19 Jahren darin unterwegs. Stabil bleibt dagegen die Nutzung in der Altersgruppe 20 bis 29: 89 Prozent der Befragten sind bei Facebook aktiv.
Einen enormen Zuwachs kann Facebook bei den älteren Nutzern notieren: Den stärksten Anstieg verzeichnet das Netzwerk bei den sogenannten „Silver Surfern“ ab 60 Jahren. Ihr Anteil ist um 23 Prozentpunkte gewachsen. 70 Prozent der Befragten verwenden nun die Plattform.Auch bei den Altersgruppen der 30- bis 39-Jährigen (16 Prozentpunkte), der 40- bis 49-Jährigen (12 Prozentpunkte) sowie der 50-bis 59-Jährigen (20 Prozentpunkte) stieg die Verwendung.
Welches soziale Netzwerk ist besonders beliebt?
Während Facebook bei der Altersgruppe 50+ das beliebteste soziale Medium ist, setzen die anderen befragten Altersgruppen dagegen Googles YouTube auf den Spitzenplatz. Teenager nutzen Instagram (84 Prozent) und Snapchat (82 Prozent) deutlich häufiger als Facebook. Den Verlust bei der jungen Zielgruppe kann Facebook durch den eigenen Nachrichtendienst WhatsApp auffangen. 98 Prozent der 14- bis 19-jährigen Nutzer verwenden diesen Dienst.
Erfolg bei Instagram
Wie können Unternehmen Erfolg bei Instagram haben? Eine Frage, die viele beschäftigt, die aber insbesondere in Deutschland bisher nur wenige für sich beantworten konnten. Das Medienportal MEEDIA hat die Interaktionen der Instagram-Posts hunderter deutscher Medienmarken analysiert und festgestellt, dass auf Instagram tagesaktuelle, journalistische Inhalte punkten.
Instagram ist vor allem bei Jugendlichen angesagt. Instagram belegt nämlich Platz 2 der am meisten genutzten Apps bei den 12- bis 19-Jährigen, noch vor Snapchat und Facebook und sogar YouTube. Durch die Hashtags besteht die Möglichkeit, seine Beiträge über den eigenen Instagram-Freundeskreis hinaus bekannt zu machen.
So funktioniert Twitter
Der Microbloggingdienst Twitter ist bei Millionen von Nutzern beliebt, es kann also nicht so schwer sein, ihn zu bedienen, denn selbst Donald Trump nutzt bekanntlich diesen Kanal. Der Microbloggindienst Twitter ist vor allem für seine Beschränkung auf 140 Zeichen bekannt. Seit November 2017 stehen den Twitter-Nutzern sogar 280 Zeichen zur Verfügung
Der Social Media Kanal Twitter ist zwar kein neues Phänomen mehr, aber nach wie vor eine beliebte Seite für über 12 Millionen Menschen in Deutschland. Es lohnt sich also mitzuzwitschern.
Twitter wird von Privatpersonen genauso genutzt wie von Online-Medien (z. B. Spiegel Online, Die Zeit, etc.), Bloggern oder Firmen. Gefühlt gibt es kein Thema, über das nicht getwittert wird. Die Bandbreite von Tweets reicht deswegen von „Trump droht Nordkorea mit Atomkrieg“ bis „Endlich Wochenende!“ Durch die Kürze der Tweets ist Twitter ein schnelllebiges Medium. Tweets beziehen sich überwiegend auf aktuelle Themen und Geschehnisse. Beim Twittern von Nachrichten-Meldungen geht es oft vor allem darum, einer der ersten Berichtenden zu sein.
Als Einrichtung oder Unternehmen auf Twitter sollten Sie darauf achten, dass Ihre Posts thematisch und inhaltlich zum Leitmotiv, der Dienstleistung oder dem Produkt Ihrer Firma passen sollten. Versuchen Sie mehrmals täglich etwas zu posten. Twitter ist ein schnelllebiges Medium. Um interessant zu bleiben, müssen Sie aktiv werden.
Der Fachkräftemangel in Deutschland nimmt laut einer Umfrage immer dramatischere Züge für die Wirtschaft an. Dabei sieht die Hälfte befragter Top-Manager Facebook als erfolgskritisch für ihr Unternehmen an, ein Viertel Twitter. Alle anderen Social-Media-Kanäle fallen für die Führungskräfte nur unter „ferner liefen“. Das zeigt eine Umfrage der dpa-Tochter news aktuell und der Kommunikationsberatung Faktenkontor. Befragt wurden 200 Geschäftsführer, Vorstände und Führungskräfte aus Unternehmen aller Branchen und Größenklassen und 367 Mitarbeiter aus deutschen Pressestellen.
Xing und Youtube sprechen immerhin noch je 21 Prozent der befragten Unternehmenslenker eine kritische Relevanz zu. Blogs sehen hingegen nur 13 Prozent der Führungskräfte als wichtig für ihr Unternehmen an, Internet-Foren nur jeder zehnte.
Snapchat mit einer stetig wachsenden Nutzerschaft, wovon etwa die Hälfte unter 24 Jahre sind, fokussiert sich auf ein Publikum, das im Hier und Jetzt lebt. Immer mehr Unternehmen entdecken das Potenzial der App und veröffentlichen visuell ansprechende Inhalte, um mit der besonders jungen Zielgruppe zu interagieren. Somit eignet sich Snapchat bestens für Markenkampagnen.
Für E-Commerce-Unternehmen bilden die Kanäle Pinterest und tumblr eine perfekte Ergänzung. Auf Pinterest lässt sich beispielsweise der gesamte Online Shop direkt auf einer virtuellen Pinnwand abbilden. Das soziale Netzwerk, in dem Nutzer sich mit Bildern und Videos über verschiedene Interessen und unter anderem Einkaufstipps austauschen können, gilt mit seiner detaillierten Suchfunktion als ideale Plattform, um Inspirationen zu finden und Kreationen zu teilen. Viele Unternehmen verfolgen ihre eigenen Social-Media-Strategien auf Pinterest und setzen damit einen klaren Fokus auf Branding.
Auch die Micro-Blogging-Plattform tumblr ist ein visuell-orientiertes soziales Netzwerk, in dem Nutzer Inhalte wie Blogs, Bilder, Links sowie Audio- und Videodateien veröffentlichen und teilen können. tumblr ist sowohl eine Content- als auch eine soziale Plattform, weil sich Nutzer dort über kreative, originelle und unterhaltsame Inhalte austauschen können.
Für B2B-Unternehmen sind die Plattformen LinkedIn und Xing hochrelevant. Sie ermöglichen eine Verbindung zwischen der Marke beziehungsweise dem Unternehmen und dem Kunden auf beruflicher oder privater Ebene.
Auf LinkedIn, dem globalen B2B-Netzwerk, und Xing, dem nationalen Business-Netzwerk, können sich Kollegen miteinander vernetzen und arbeitsbezogene Informationen austauschen. Diese Plattformen eignen sich ideal für die Vernetzung mit Geschäftspartnern, die Erweiterung von Kontakten und das Employer-Branding. Lokale, nationale und internationale Firmen können weitere Informationen über ihr Unternehmen teilen und nach neuen Mitarbeitern und Absatzchancen suchen.
„Für viele Unternehmen ist die Fokussierung auf Facebook und Twitter in ihrer Social-Media-Kommunikation nicht klug“, warnt Social-Media-Experte Dr. Roland Heintze. „Unternehmen sollten dort im Web 2.0 aktiv sein, wo sich ihre Zielgruppen bewegen und die aus Unternehmenssicht relevanten Themen diskutieren. In vielen Branchen ist das gerade bei Facebook und Twitter nicht der Fall.“
Das zeigt ein Vergleich mit den Ergebnissen des aktuellen, repräsentativen Social-Media-Atlas, für den 3.500 Internet-Nutzer befragt wurden. Die Studie zeigt: In vielen Fällen sind gerade die etwas unauffälligen, aber sehr praktischen Internet-Foren der Kanal der Wahl, wenn Verbraucher nach Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen suchen, um eine Kaufentscheidung zu treffen. So haben zum Beispiel 17 Prozent der Internet-Nutzer in Deutschland innerhalb eines Jahres über die „virtuellen Schwarzen Bretter“ Informationen über Medikamente und Therapien gesucht. Facebook liegt hier hingegen mit zwölf Prozent noch hinter Youtube mit 14 Prozent.
Geht es um Unterhaltungselektronik, ist das Video-Portal sogar die wichtigste Informationsquelle im Web 2.0: Ein Viertel der Internet-Nutzer in Deutschland hat sich bei Youtube innerhalb von zwölf Monaten über Produkte dieser Branche informiert.
„Bevor man sich als Unternehmen blind auf Facebook und Twitter stürzt, sollte man zunächst eine fundierte, passende Social-Media-Strategie entwickeln“, rät Social-Media-Experte Heintze.
Zusammengetragen von Norbert Küpping
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
Der Autor ist seit mehr als 30 Jahren erfolgreicher Journalist und Verleger. Über die Internet-Plattform www.unsere-besten-jahre.de konzentriert er sich auf die Menschen in der Mitte des Lebens und baut ein Netzwerk von Experten und Gleichgesinnten auf.
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